Schule und Berufswelt verschmelzen in Estland, wo man sich sehr um die Zukunft der Schüler:innen sorgt. Deshalb wird der Posten des/der IT-Beauftragten der Schule von Oberstufenschüler:innen besetzt.
Gustav Adolfi Gümnaasium
Eröffnung: 1631
Ort: Tallinn, Landkreis Harju, Estland
Anzahl der Schüler:innen: 1.400
Status: staatlich
Website: https://gag.ee/english/
Das Gustav Adolfi Gümnaasium ist eine der ältesten und modernsten städtischen Schulen in Tallinn und ein Paradebeispiel für Exzellenz. Dabei ist das Gleichgewicht zwischen dem Respekt für Traditionen und der Offenheit für neue Technologien der entscheidende Faktor ihres Konzepts.
Die Klassenzimmer sind sowohl mit traditionellen Kreidetafeln als auch mit interaktiven digitalen Tafeln ausgestattet: Es entsteht eine Symbiose der Methoden.
“Sie können sich mit den modernsten Werkzeugen und den besten Computern ausstatten, aber es sind immer Menschen, die sie benutzen. Die wichtigsten und erfolgreichsten Projekte sind mit Menschen verbunden.”
Henrik Salum — Rektor
Die Lehrer:innen können ihre Unterrichtsmethoden frei wählen. Computer sind, wie in ganz Estland, ein wichtiger Bestandteil des Lernens, aber es steht jedem frei zu entscheiden, wie oft sie verwendet werden. Allerdings gibt es für Schüler:innen, die sich hierin spezialisieren, keine Kurse zu digitalen Technologien. Stattdessen werden sie in den verschiedenen Fächern schlicht benutzt, z.B. Excel im Matheunterricht oder im Sprachunterricht diverse Quellen digitaler Wörtersammlungen. Es handelt sich also um angewandtes fächerübergreifendes Lernen.
Die Besonderheit der Schule ist auch ihr partizipatives Modell. Am Gustav Adolfi Gümnaasium beteiligen sich die Lehrer*innen an der Entwicklung und ständigen Neudefinition ihrer Fächer. Die Schüler:innen haben ihre eigene Versammlung, ebenso wie die Eltern. Selbst ehemalige Schüler:innen haben ein Mitspracherecht. Die Schule ist ein integraler Bestandteil des Lebens der Menschen, sie ist ein Ort des sozialen Lebens.
Weitere Informationen: ein Besuch der Schule mit Ingrid Maadvere, Pädagogin und Technologin: https://www.youtube.com/watch?v=arxJFmHEb8A